"Wie ein Raubtier": Akten enthüllen Epsteins Einkaufsliste

"Wie ein Raubtier": Akten enthüllen Epsteins Einkaufsliste

- Sandra Janke
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Neue Enthüllungen zeichnen ein noch düstereres Bild des Lebens von Jeffrey Epstein (†66). Akten, die vom US-Justizministerium freigegeben wurden, enthalten laut New York Post 1006 Quittungen von Amazon-Bestellungen, die zwischen 2014 und 2019 getätigt wurden. Die seltsame Einkaufsliste umfasst unter anderem Schuluniformen für Mädchen, Babykleidung und Spielzeug, diverse Medikamente und Geräte, die mit Intimität in Verbindung stehen, sowie Kostüme. Diese Waren wurden kurz vor und in den Jahren seiner kriminellen Aktivitäten bestellt. Auch klassische Literatur wie Vladimir Nabokovs Roman "Lolita", der von unangemessenen Beziehungen handelt, gehörte zu Jeffreys Bestellungen.

Jeffreys virtueller Warenkorb liest sich wie ein unheimlicher Mix aus Rollenspiel-Requisiten, Sex-Hilfsmitteln und Kindersachen. Laut New York Post bestellte er unter anderem ein schwarz-weißes Gefängniskostüm – nur zehn Monate, bevor er tatsächlich festgenommen wurde – sowie ein FBI-Kostüm, mehrere Ferngläser und ein Atemgerät für die Nacht. Dazu kamen ein Prostata-Massagegerät, angebliche Vagina-Verengungspillen und Mittel zur Libidosteigerung. Parallel dazu orderte er Babykleidung und Spielzeug für Kleinkinder, darunter Rasseln, Bauklötze und Stapelsteine. Auch seine Bücherwahl ist dokumentiert: Zwischen Philosophie- und Wissenschaftstiteln tauchten gleich mehrere Exemplare der Biografie "Filthy Rich: The Jeffrey Epstein Story", Werke über Donald Trump (79) und vier Bücher von Vladimir Nabokov auf. Wie eine Psychologin gegenüber der New York Post einordnete, zeigten Jeffreys Bestellungen "typische Verhaltensmuster von Raubtieren" und passten zu einem Profil, das auf Dominanz und die Möglichkeit, anderen zu schaden, ausgerichtet sei. "Alles auf dieser Liste ist typisch für das Profil von Sexualstraftätern. Es ist geprägt von Zwang, Anspruchsdenken, Dominanz und der Kontrolle über die Darstellung der Ereignisse", erklärte sie dem Blatt.

Zuletzt richtete sich der Fokus der Öffentlichkeit auf bisher unbekannte Namen, die in den neu enthüllten Akten auftauchten. Neben Donald Trump und Bill Clinton (79) tauchten auch Prominente wie Michael Jackson (†50), Kevin Spacey (66) oder Diana Ross (81) in Kontaktlisten oder auf Fotos auf. Schon zu Lebzeiten war Jeffrey für sein breites Netz zu Vermögenden und Berühmten bekannt. Inwiefern die Genannten von seinen Machenschaften wussten, bleibt bisher ungeklärt.

Jeffrey Epstein im Juni 2008
ActionPress / Uma Sanghvi/The Palm Beach Post/ZUMApress.com
Jeffrey Epstein im Juni 2008
Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein in New York
Imago
Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein in New York
Jeffrey Epstein im Juni 2008
ActionPress/Uma Sanghvi/The Palm Beach Post/ZUMApress.com
Jeffrey Epstein im Juni 2008