1961: Martin Sheen erinnert sich an Blitzhochzeit mit Janet
Martin Sheen (85) hat kurz vor Weihnachten einen selten persönlichen Blick zurückgeworfen – und der hat es in sich: In der Folge "The Promise" seines "The Martin Sheen Podcast" erinnert sich der "Apocalypse Now"-Star an den 23. Dezember 1961 in New York, als er Janet Sheen in St. Stephen's Roman Catholic Church heiratete. Die Zeremonie war heimlich, schnell und improvisiert, weil Janet schwanger war und die Kirche während der Adventszeit eigentlich keine Trauungen zuließ. Der Pastor fand eine Lücke direkt nach der Acht-Uhr-Messe – doch dann rückte plötzlich eine Beerdigung an. "Wir mussten unsere Gelübde so schnell wie möglich ablegen", schilderte Martin. Ort, Datum, die wenigen Eingeweihten: Alles stand, nur Zeit blieb kaum.
Im Podcast erzählt Martin, wie der Pastor die Worte hastig sprach und die Antworten noch schneller einforderte, während der Trauzeuge und die Trauzeugin kaum hinterherkamen. Die eingeladenen Freunde hatten sie in der Eile nicht mehr gefunden. Draußen standen sie irritiert vor der Kirche und beobachteten, wie ein Sarg die Stufen hinaufgetragen wurde. "Sie dachten, wir hätten das als Scherz geplant", sagte Martin im Gespräch und lachte über die Erinnerung. Aufklärung folgte im Laufschritt, Versöhnung gleich hinterher: Zwei Flaschen Champagner wurden gezückt, und die kleine Hochzeitsgesellschaft feierte mit Frühstück im nahegelegenen Deli, dessen Besitzer Martin kannte. Danach kippte das Wetter in ein graues, kaltes Schneetreiben – aus zarten Flocken wurde ein ausgewachsener Schneesturm, der sogar Martins Abendvorstellung ausfallen ließ.
Aus der Blitztrauung wurde eine lange Liebesgeschichte: Martin und Janet bekamen vier Kinder – Emilio, Charlie (60), Ramón und Renée – und kehrten 1997 zur Traukirche zurück, als Renée dort heiratete. Abseits der Leinwand wirken die beiden als eingespieltes Team, das gemeinsame Erinnerungen pflegt und Familienmomente gern an den Orten verankert, die ihnen etwas bedeuten. Martin erzählt solche Episoden heute mit warmem Humor und präzisen Bildern aus dem Alltag, etwa vom Klang einer frühen Messe, dem Knistern einer Deli-Theke oder Spaziergängen durch verschneite Straßen. New York blieb für das Paar nicht nur Kulisse, sondern ein Stück Zuhause, in dem aus Improvisation Verlässlichkeit wurde.








