Ottfried Fischer ignorierte Anzeichen für Parkinson
Ottfried Fischer (71), bekannt aus der Serie "Der Bulle von Tölz", hat in einem Interview mit der Zeitung Bild über seine Parkinson-Erkrankung gesprochen. Bereits mit 45 Jahren bemerkte der heute 71-Jährige erste Anzeichen wie zitternde Hände und Schwierigkeiten, ein Schlüsselloch zu treffen. Trotz dieser Warnsignale verdrängte er zunächst die Wahrheit und hielt die Symptome lange vor seinen Kollegen geheim. "Ich hatte Angst, dass ich anders wahrgenommen werde", erklärt der Schauspieler, der damals parallel auch in der Kabarett-Sendung "Ottis Schlachthof" auftrat.
Seit 2008 geht Ottfried offen mit seiner Diagnose um und spricht ehrlich über die Herausforderungen, die die Krankheit mit sich bringt. Heute sitzt der Schauspieler im Rollstuhl und hat Schwierigkeiten beim Sprechen, lässt sich jedoch nicht entmutigen. Mit viel Willenskraft und dreimal wöchentlich Physiotherapie kämpft er darum, möglichst selbstständig zu bleiben: "Ich weiß, dass gewisse Dinge nicht mehr möglich sind. Das lasse ich geschehen. Aber den Rest vom Leben möchte ich dazu verwenden, möglichst weit zu kommen."
Die Liebe zwischen Ottfried und seiner Frau Simone Brandlmeier, die seit 18 Jahren zusammen sind und sich vor fünf Jahren das Ja-Wort gaben, ist trotz der Krankheit stark geblieben. Simone beschrieb, wie die Krankheit auch ihr Leben verändert hat: "Parkinson ist inzwischen auch meine Krankheit, mein Leben geworden." Trotzdem betonte sie ihre Solidarität mit ihrem Ehemann: "Aber wir finden immer einen gemeinsamen Weg. Ich würde nie alleine irgendwohin reisen. Ich liebe ihn und bin solidarisch." Ihre Hingabe zeigt, wie gegenseitiger Rückhalt in schwierigen Zeiten das Leben lebenswert macht.