"Ein Scherz": Prinzessin Annes Entführer bestreitet Schuld
Vor über fünfzig Jahren versuchte Ian Ball, Prinzessin Anne (74) zu entführen – doch nun behauptet der heute 78-Jährige, er sei unschuldig. Am 20. März 1974 wurde der Wagen der damals 23-jährigen Anne durch ein blockierendes Fahrzeug zum Anhalten gezwungen. Ian schoss auf den Chauffeur Alex Callender und den privaten Ermittler James Beaton, bevor er versuchte, die Royal aus dem Wagen zu zerren. Der Versuch scheiterte jedoch, unter anderem dank eines mutigen Passanten, der Ian überwältigte. Jetzt erklärte Ian gegenüber Daily Mail, die Entführung sei ein "Scherz" gewesen, eine Inszenierung, und er habe gedacht, es handele sich gar nicht um die echte Prinzessin Anne.
Nach seiner Verhaftung gestand Ian damals und wurde wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft in einer psychiatrischen Klinik verurteilt. In einem Interview, das am 1. August veröffentlicht wurde, gab er an, dass er von einem Freund bei der Polizei, den er nur als "Frank" kannte, in die angebliche Inszenierung eingeweiht worden sei. Ziel sei es gewesen, durch den "Entführungsversuch" Aufmerksamkeit für eine geplante Autobiografie zu bekommen. Ian behauptete weiter, dass Anne nicht verängstigt gewesen sei. "Ich habe sie nicht erschreckt. Sie war nicht die Person, für die ich sie hielt", sagte er und fügte hinzu, dass er nicht die Absicht habe, sich bei den Männern zu entschuldigen, die er damals verletzt hatte.
Prinzessin Anne hatte sich bereits 1980 zu dem Vorfall geäußert und in einem Interview berichtet, dass sie Ian nicht nachgegeben habe. Damals erklärte sie trocken: "Wir hatten eine Art Diskussion darüber, wohin wir gehen oder nicht gehen würden." Berühmt wurde jedoch auch die Überlieferung, dass sie dem Entführer mit einem resoluten "Not bloody likely" begegnet sei. Diese Aussage stritt Ian nun ab. Während Anne für ihre Gelassenheit gepriesen wurde, gebührt auch einem Passantenheld, Ronnie Russell, Lob: Er hatte Ian mit Schlägen außer Gefecht gesetzt und damit möglicherweise Anne das Leben gerettet. Sie und ihr damaliger Ehemann Mark Phillips blieben bei dem Vorfall unverletzt, aber die Ereignisse trugen zur Schärfung der Sicherheitsmaßnahmen für die britische Königsfamilie bei.