Kindheit: Betty Taubes Mutter manipulierte das Jugendamt
Betty Taube (30), bekannt aus Germany's Next Topmodel, hat in ihrem neuen Buch erschütternde Details aus ihrer Kindheit enthüllt. Das Model spricht in "Sag, die blauen Flecken kommen vom Spielen" über die Misshandlungen durch ihre alkoholkranke Mutter und berichtet, wie manipulativ diese mit dem Jugendamt umging. "Bevor die Leute vom Jugendamt kamen, haben wir quasi das ganze Theaterstück durchgespielt", berichtete das Model nun im Interview mit RTL. Ihre Mutter habe sie stundenlang instruiert, wie sie auf mögliche Fragen antworten sollte, um das Jugendamt zu täuschen. "Ich hatte immer Angst, dass sie mich wegnehmen", erinnerte sich Betty an die schwierige Zeit.
Betty, die zuweilen selbst unter Depressionen litt, schildert in ihrem Buch eine Kindheit voller Gewalt und Einsamkeit, die sie nachhaltig geprägt hat. Ihre Mutter schlug sie, während der Alkohol immer mehr das Leben der Familie bestimmte: "Sie hat mich sehr oft geschlagen, geschubst, getreten, und es war eigentlich nur Glück, dass ich es bis dahin geschafft habe." Erst als besorgte Nachbarn das Jugendamt informierten, kam sie schließlich mit neun Jahren in ein Heim. Doch auch der Kontakt zu ihrer Mutter, der danach nur noch sporadisch stattfand, war von enttäuschten Hoffnungen geprägt. Immer wieder startete diese Entzugsversuche und scheiterte. Bis zu ihrem Tod, als Betty gerade 18 Jahre alt war, kämpfte sie vergeblich gegen ihre Sucht.
Heute versucht Betty, mit ihrer Geschichte Betroffenen Mut zu machen und ein Tabuthema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. "Viel wichtiger ist die Message: Ich will anderen Mut machen, das Tabu brechen, Bewusstsein schaffen für die Gefahren von Alkohol – und überhaupt erst einmal Aufmerksamkeit für betroffene Kinder", betonte Betty. "Denn die blauen Flecken kommen vielleicht nicht vom Spielen." Ihre Kindheit hat sie durch jahrelange Therapie aufgearbeitet, auch wenn viele Fragen für sie unbeantwortet bleiben. Den Schlüsselmoment, in dem sie Frieden schließen konnte, beschreibt sie mit dem Abschied an ihrer verstorbenen Mutter. "Ich möchte mit ihr im Guten auseinandergehen", reflektierte sie über diese Begegnung. Mit ihrem Buch und ihrer Offenheit will die Influencerin trotz der schmerzhaften Erinnerungen anderen Kindern in ähnlichen Situationen helfen.







