John Lennons Sohn Sean sorgt sich um das Erbe der Beatles

John Lennons Sohn Sean sorgt sich um das Erbe der Beatles

- Sandrine Palme
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Sean Ono Lennon (50) macht klar, warum er heute mehr denn je das Erbe seiner Eltern John Lennon (†40) und Yoko Ono (92) schützt – und damit auch die Geschichte der Beatles. Im Gespräch mit dem TV-Format CBS Sunday Morning erklärte der Musiker wenige Tage vor Weihnachten in New York, dass er "technisch" die Rolle seiner Mutter als Hüter von Johns Nachlass übernommen habe. Er wolle verhindern, dass jüngere Generationen die Beatles, John und Yoko aus dem Blick verlieren. "Ich tue mein Bestes, damit die jüngere Generation die Beatles und John und Yoko nicht vergisst", sagte Sean. Auf die Frage, ob Vergessen überhaupt möglich sei, antwortete er knapp: "Ich glaube schon." Der Druck sei groß, denn Yoko habe "einen hohen Standard" gesetzt.

Sean beschrieb das Vermächtnis seiner Eltern als "Frieden und Liebe" – und als eine Art Aktivismus, der mit Humor und Wärme arbeite. Genau daran knüpft sein jüngstes kreatives Engagement an: Gemeinsam mit dem früheren Pixar-Regisseur Dave Mullins brachte er den animierten Kurzfilm "War Is Over!" heraus, inspiriert vom 1971 veröffentlichten Protestsong "Happy Xmas (War Is Over)". Parallel öffnet die HBO-Doku "One to One" die Tür zu John und Yokos erstem gemeinsamen New-York-Kapitel samt legendärem Madison-Square-Garden-Konzert 1972 – für Sean auch eine persönliche Reise durch bislang ungesehene Familienaufnahmen. Zudem rotiert bereits die nächste große Beatles-Erzählung am Horizont: Regisseur Sam Mendes (60) plant ein vierteiliges Kinoepos, das 2028 erscheinen soll – mit Harris Dickinson als John, Paul Mescal (29) als Paul McCartney (83), Joseph Quinn (31) als George Harrison (†58), Barry Keoghan (33) als Ringo Starr (85) und Anna Sawai als Yoko.

Jenseits der großen Produktionen bleibt Seans Haltung spürbar familiär. Er spricht davon, seinen Eltern "etwas schuldig" zu sein, weil sie ihm so viel gegeben hätten – eine Verpflichtung, die für ihn weniger nach Pflicht klingt als nach Dankbarkeit. Wenn er über seine Mutter spricht, fällt oft der Respekt vor ihrer Konsequenz im Umgang mit Johns Werk; kleine Gesten der Zuneigung an besonderen Tagen haben in der Vergangenheit gezeigt, wie eng dieses Band ist. Geboren 1975 in Manhattan, betrachtet der Musiker New York als den Ort, an dem seine eigene Geschichte mit der seiner Eltern untrennbar verschmilzt. In den neuen Dokumentaraufnahmen findet er Momente, die sich anfühlen wie zusätzliche Minuten mit dem Vater – Erinnerungen, die über Musik hinausreichen und in denen Nähe, Humor und Zusammenhalt wichtiger sind als jede Chartplatzierung.

Sean Ono Lennon bei den Grammy Awards in Los Angeles
Getty Images
Sean Ono Lennon bei den Grammy Awards in Los Angeles
Yoko Ono und Sean Lennon, September 2010
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Yoko Ono und Sean Lennon, September 2010
John Lennon im September 1967
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John Lennon im September 1967
Wie findet ihr Seans Mission, das Erbe von John, Yoko und den Beatles aktiv zu schützen?