"Stranger Things" enttäuscht Fans: Bewertungen im Keller
"Stranger Things" enttäuscht Fans: Bewertungen im KellerAtsushi Nishijima/NetflixZur Bildergalerie

"Stranger Things" enttäuscht Fans: Bewertungen im Keller

- Helena Neukam
Lesezeit: 2 min

Heiligabend wurden bei Netflix die Folgen 5 bis 7 von Staffel 5 veröffentlicht und genau da setzte der Dämpfer ein: Stranger Things kassiert zum Feiertag einen unerwarteten Absturz bei den Fans. Wer die neuen Episoden streamt, findet zwar Antworten zum "Upside Down" und Updates zu Max, doch die Bewertungen brechen ein. Auf Rotten Tomatoes sackt der Audience-Score auf 59 Prozent, nachdem die erste Folge noch über 90 Prozent Zustimmung geholt hatte. Auf IMDb trifft es ausgerechnet Folge 7 mit dem Titel "Die Brücke": Sie fällt mit 5,9 Punkten (mancherorts 5,5) auf den Tiefstwert der Seriengeschichte. Hinter der Kamera stehen erneut die Duffer Brothers (41) und Shawn Levy (57), deren Entscheidungen online nun scharf diskutiert werden.

Die Kritik der Zuschauerinnen und Zuschauer klingt ähnlich: Ein vorhersehbarer Plot, zu wenig Mut beim Erzählen und zu wenig Fokus auf die Beziehungen der Figuren. Serien wie Game of Thrones wagen radikale Entscheidungen und lassen selbst Fanlieblinge sterben – ein Schritt, den "Stranger Things" bislang nie gegangen ist. Stattdessen dominiere der übernatürliche Handlungsstrang, während intime Momente zu kurz kämen, so mehrere Posts auf X. Einige beanstanden zu viele neue Nebenfiguren und zu wenig Screentime für Fanlieblinge, andere vermissen echte Konsequenzen. Zugleich kocht eine Debatte um die Coming-out-Szene von Will am Ende von Folge 7 hoch. Während manche die Platzierung direkt vor dem Gang ins "Upside Down" unglücklich finden, verweisen andere auf "Review Bombing": Wie Comic Book Movie berichtet, seien etliche Kommentare mit Schlagworten wie "Propaganda" und "woke" gelöscht worden. Trotz aller Unzufriedenheit gibt es auch Stimmen, die einzelne Highlights loben und betonen, Folge 4 habe sie daran erinnert, "warum ich mich in diese Serie verliebt habe".

Abseits der Zahlen bleibt "Stranger Things" ein Phänomen, das seine Fangemeinde über Jahre geprägt hat: Von nostalgischen Ritualen rund um gemeinsame Binge-Abende bis zu Freundschaften, die beim Warten auf neue Folgen entstanden. Die Darstellerinnen und Darsteller wurden für viele zu vertrauten Begleitern, deren Dynamik auf Conventions, in Interviews und Social-Media-Posts weiterlebt. Genau diese Bindung macht den Druck auf das Finale so groß: In der Nacht auf den 1. Januar, um 2:00 Uhr deutscher Zeit, fällt der letzte Vorhang. Ob die extralange Schlussfolge mit 128 Minuten Laufzeit die Wogen glätten und die Herzen zurückerobern kann, entscheidet sich, wenn Fans zum Jahreswechsel noch einmal gemeinsam nach Hawkins zurückkehren.

Der Cast von "Stranger Things" Staffel fünf
Atsushi Nishijima/Netflix
Der Cast von "Stranger Things" Staffel fünf
Matt und Ross Duffer bei den Writers Guild Awards 2018
Christopher Polk / Getty Images
Matt und Ross Duffer bei den Writers Guild Awards 2018
Caleb McLaughlin, Finn Wolfhard, Winona Ryder, Noah Schnapp und  Maya Hawke in der fünften Staffel von "Stranger Things"
Netflix
Caleb McLaughlin, Finn Wolfhard, Winona Ryder, Noah Schnapp und Maya Hawke in der fünften Staffel von "Stranger Things"
Welche Richtung wünscht ihr euch fürs Finale von den Duffer Brothers?