BVB in der Kritik: Mats Hummels schießt gegen seinen Ex-Klub
Ein Weltmeister sagt leise Ciao – aber nicht ohne Nachspiel: Anfang April kündigte Mats Hummels (36) sein Karriereende an und rechnet jetzt in der ZDF-Doku "Hummels – La Finale" noch einmal rigoros mit Borussia Dortmund ab. Insgesamt spielte er fast 14 Jahre für den Traditionsklub aus dem Ruhrgebiet, bevor dieser sich 2024 von ihm trennte. Ein Jahr nach seinem Abschied blickt der 36-Jährige zurück – spitzzüngig und noch immer spürbar gekränkt über die Art der Kommunikation des Vereins: Statt eines persönlichen Gesprächs, in dem er über die Trennung informiert wurde, landete die Info zuerst bei der Presse. "Ich glaube, mir wollte jemand das Interview heimzahlen", sagt er. Gemeint ist der verbale Seitenhieb gegen Trainer Edin Terzić in der Sport Bild, der dem Abwehrspieler seiner Meinung nach das sportliche Todesurteil einbrachte. Obwohl Mats "unter gewissen Voraussetzungen" gerne geblieben wäre, war vereinsseitig klar: Nach dem verlorenen Finale gegen Real Madrid war Schluss.
Schon nach dem Aus bei Borussia überlegte Mats, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, doch sein Sohn Ludwig ermutigte ihn, dranzubleiben. "Noch ein Jahr", soll er gesagt haben, woraufhin Papa beim AS Rom einen Einjahresvertrag unterschrieb. Doch statt Jubel und Spielzeit erwartete ihn dort vor allem die Ersatzbank. Trainer Ivan Jurić setzte monatelang nicht auf ihn, womit der Kroate nicht nur bei Mats selbst, sondern auch bei dessen zahlreichen Fans einige Sympathiepunkte einbüßte. Jetzt reflektiert der 36-Jährige seine damalige Erfahrung. Er fühlte sich übergangen, fast schon abgeschoben: "In die Bedeutungslosigkeit gepusht zu werden, war richtig böse." Erst nachdem Ivan entlassen wurde, durfte er wieder ran – mit viel Frust und nur wenig Lust auf weitere Spielchen.
Mats' Weg an die Spitze begann früh. 1988 in Bergisch Gladbach geboren, wuchs er im malerischen Rhein-Main-Gebiet auf, ehe der Familienumzug nach München folgte – Papa Hermann war dort Jugendtrainer beim FC Bayern, Mama Ulla arbeitete als Sportjournalistin. Nach der Jugend beim Rekordmeister spielte Mats ab 2008 über acht Jahre lang in Dortmund, kehrte 2016 für drei Saisons nach München zurück und lief von 2019 bis 2024 wieder für den BVB auf. Insgesamt wurde er fünfmal Deutscher Meister, gewann 2014 mit der Nationalmannschaft den WM-Titel und zählt mit 78 Einsätzen zu den zehn meistgenutzten Abwehrspielern in der DFB-Geschichte. Abseits vom Platz bewies Mats zudem Unternehmergeist: Zusammen mit Lukas Podolski (39) gründete er die "Baller League" – ein Projekt für den Fußball von morgen.