P. Diddys Urteil rückt näher: Schlussplädoyers bald erwartet
Musiker und Produzent P. Diddy (55) hatte in dem gegen ihn laufenden Prozess, in dem es um Vorwürfe des Sexhandels, der Förderung von Prostitution und organisierter Kriminalität geht, zuletzt eine markante Entscheidung getroffen: Er sagte nicht selbst im Zeugenstand aus. Seine Verteidigung verzichtete zudem auf die Vorladung eigener Zeugen. Nach 29 Verhandlungstagen und über 30 Zeugenaussagen der Staatsanwaltschaft ist die Beweisaufnahme damit abgeschlossen. Wie NBC News meldete, werden die Schlussplädoyers noch am 25. Juni erwartet.
Die Staatsanwaltschaft präsentierte in den vergangenen Wochen umfangreiche Belege, darunter Videos und Zeugenaussagen, die das mutmaßliche Verhalten von P. Diddy untermauern sollen. Laut Rechtsexperten könnte die Entscheidung des Angeklagten, keine Stellungnahme vor Gericht abzugeben, strategische Gründe haben. Denn die Aussagen unter Eid hätten auch in zahlreichen Zivilverfahren gegen ihn verwendet werden können. Nach Abschluss der Plädoyers liegt es schließlich an den zwölf Geschworenen, über die Schuld oder Unschuld des Musikers zu entscheiden. Ein Urteil könnte binnen Stunden oder Tagen fallen – eine zeitliche Begrenzung für die Jury gibt es nicht.
Der erfolgreiche Musiker und Unternehmer hat sich über Jahrzehnte hinweg ein milliardenschweres Imperium aufgebaut. Im Fall einer Verurteilung droht P. Diddy eine lebenslange Haftstrafe. Während der Verhandlungen zeigte er sich meist ruhig und gefasst, obwohl ihm bisher zweimal die Freilassung gegen Kaution verweigert wurde. Das Gericht sah ein hohes Fluchtrisiko.