Wien möchte Richard Lugner mit einer Platzumbenennung ehren
Am ersten Todestag von Richard Lugner (†91), der am 12. August 2024 im Alter von 91 Jahren verstarb, wollte die Familie des Bauunternehmers bewusst ohne öffentliche Aufmerksamkeit trauern. "Die Familie trauert in Stille", ließ eine Sprecherin von Jacqueline Lugner und der Lugner City verlauten. In Wien ist jedoch schon ein Jahr nach seinem Tod ein öffentliches Zeichen der Erinnerung geplant: Ein Platz oder Weg in Döbling, unweit von Lugners ehemaligem Wohnsitz in Grinzing, könnte seinen Namen tragen. Bezirksvorsteher Daniel Resch möchte hierzu noch im September einen Antrag einreichen.
Gleichzeitig finden in der Lugner City, die sein Leben und Wirken entscheidend prägte, besondere Gedenkaktionen statt. Neben der Ausstellung einer Wachsfigur des Verstorbenen – bereitgestellt von Madame Tussauds Wien – wird am Abend ein Filmporträt gezeigt. Der Film "Richard Lugner – Die unbekannte Seite" entstand kurz vor seinem Tod in einer Zusammenarbeit mit dem ORF und lässt Besucher einen seltenen Blick auf ihn abseits des Rampenlichts werfen. Darüber hinaus wird im Marchfelderhof in Deutsch-Wagram die "Lugner-Loge" eröffnet, ein Mini-Museum mit persönlichen Erinnerungsstücken und Fotos aus seinem Leben.
Richard, der auch unter dem Spitznamen "Mörtel" bekannt war, führte ein Leben, das zwischen Baustellen und Blitzlichtgewitter stattfand. Mit seinen Bauprojekten, darunter die bekannte Lugner City, und seinem Hang zur Selbstdarstellung blieb er eine der schillerndsten Persönlichkeiten in Wien. Sein Interesse für Glamour zeigte sich auch in prominenten Begleitungen bei Veranstaltungen, etwa dem Wiener Opernball, was ihm große Aufmerksamkeit einbrachte. Ein nach ihm benannter Platz würde nicht nur seinen Unternehmergeist würdigen, sondern auch an seine farbenfrohe Persönlichkeit erinnern, die Wien nachhaltig prägte.