Appell an Ministerin: Charlotte Würdig erhielt Morddrohung

Appell an Ministerin: Charlotte Würdig erhielt Morddrohung

- Malin Friedrich
Lesezeit: 2 min

Charlotte Würdig (47) erhebt öffentlich ihre Stimme gegen digitale Gewalt: Die Moderatorin aus Berlin berichtet, dass sie seit Längerem im Netz angegriffen, beleidigt und bedroht wird – und dass eine besonders brutale Nachricht sie bis heute verfolgt. Ihrer Schilderung zufolge kam die Drohung per Mail von einem Unbekannten, der ihr konkret Gewalt und den Tod in Aussicht stellte. Weil die Absender oft anonym bleiben und Verfahren im Sand verlaufen, richtet Charlotte ihren Blick nun an die Politik. Mit einem deutlichen Appell an Justizministerin Stefanie Hubig fordert sie Konsequenzen für Täter und mehr Schutz für Betroffene. Sie macht klar, dass es aus ihrer Sicht um Sicherheit im Alltag und um die Frage geht, wer im Netz Verantwortung übernimmt.

Was Charlotte erlebte, hat sie gegenüber Bild präzise beschrieben – inklusive der wörtlichen Drohung, die sie nicht mehr loslässt: "Hey, Charlotte, nächstes Jahr, nach deinem Geburtstag, werde ich dich ermorden. Ich werde so lange auf dich Missgeburt eintreten, bis du beerdigt werden sollst. Es ist keine Drohung, ich töte dich. Und ich bin dankbar, dass du diese Nachricht liest." Genau deshalb ruft sie die Politik zum Handeln auf. "Ich fordere Sie von ganzem Herzen auf: Schaffen Sie bitte Gesetze, die was dagegen tun können. Die digitalen Täter müssen endlich zur Rechenschaft gezogen werden", erklärte sie gegenüber dem Newsportal. Charlotte kritisiert zudem, dass der Schutz der Täteridentität im Netz häufig schwerer wiege als der Schutz von Frauen. Bundesweit gibt es nach bisherigen Erhebungen keine einheitlichen und verlässlichen Zahlen zu Ermittlungen bei digitaler Gewalt, doch Schätzungen zufolge sind deutlich mehr Frauen betroffen. Sie wünscht sich, dass Anzeigen leichter durchsetzbar sind und Bedrohungen im Netz nicht folgenlos bleiben.

Privat versucht Charlotte, die Angriffe nicht an sich heranzulassen. Die Unternehmerin konzentriert sich nach eigenen Angaben auf ihr Umfeld und ihren Alltag. Sie überlegte zwar, den Absender der Drohung anzuzeigen, verwarf das Vorhaben jedoch mit dem Gefühl, es werde am Ende nichts ändern. Charlotte war zuvor mit Rapper Sido (44) verheiratet, die beiden sind mittlerweile allerdings schon einige Zeit getrennt. In Interviews betonte die Moderatorin immer wieder, wie wichtig ihr ein respektvoller Umgang in den sozialen Medien ist. Für sie ist das Netz nicht nur Arbeitsraum, sondern auch Ort des Austauschs mit Fans und Followern – und genau dort wünscht sie sich einen Ton, in dem Menschen sich sicher fühlen können.

Charlotte Würdig im Juni 2022 in Berlin
Getty Images
Charlotte Würdig im Juni 2022 in Berlin
Charlotte Würdig, Moderatorin
IMAGO / Horst Galuschka
Charlotte Würdig, Moderatorin
Charlotte Würdig, Moderatorin
Instagram / charlottewuerdig
Charlotte Würdig, Moderatorin
Wie findet ihr Charlottes Entscheidung, die Drohungen öffentlich zu machen?