"Das ist verrückt": Russell Crowe zerreißt "Gladiator II"

"Das ist verrückt": Russell Crowe zerreißt "Gladiator II"

- Sarah Annowsky
Lesezeit: 2 min

Russell Crowe (61) hat kein Blatt vor den Mund genommen: In einem Interview mit dem australischen Radiosender Triple J urteilte der Oscarpreisträger scharf über "Gladiator II". Der Schauspieler, dessen Maximus im Original den Titel prägte, nannte die Fortsetzung "ein wirklich bedauerliches Beispiel" dafür, dass man nicht verstanden habe, was den ersten Film besonders machte. "Es war nicht das Pompöse. Es war nicht das Zeremonielle. Es war nicht die Action. Es war der moralische Kern", sagte Russell. Das Gespräch lief, nachdem der zweite Teil im vergangenen Jahr in die Kinos gekommen war. Am Set sei ihm schon 1999 wichtig gewesen, mit wem und wie sein Held dargestellt wird, und genau dort setzt seine heftige Kritik an.

Konkret störte sich der Neuseeländer an einer Richtungsänderung in der Fortsetzung: In "Gladiator II" wird eine Vergangenheit zwischen Maximus und Lucilla offenbart, aus der ihr Sohn Lucius hervorgegangen ist – gespielt von Paul Mescal (29). Für Russell bricht das die innere Logik seiner Figur, deren Antrieb im ersten Film die Trauer um Frau und Kind war. "Die Sache ist, es war ein täglicher Kampf am Set. Ein täglicher Kampf, um den moralischen Kern der Figur zu bewahren", erklärte er. Sexszenen oder Affärenvorschläge habe er konsequent abgelehnt: "Also sagt ihr gleichzeitig, er hatte diese Beziehung zu seiner Frau und hat mit einer anderen geschlafen? Was redet ihr da? Das ist verrückt", betonte Russell.

Russell selbst hatte in der Vergangenheit betont, wie sehr ihm die Figur Maximus am Herzen liege. Bereits vor rund einem Jahr hatte Ridley Scott (88) laut People Magazine verraten, dass Russell sogar unbedingt an der Fortsetzung beteiligt sein wollte. Trotz des tragischen Endes seines Charakters im ersten Teil habe der Schauspieler ein Comeback ins Auge gefasst. "Ich weiß, dass ich tot bin. Und ich möchte von den Toten zurückkehren", habe Russell damals zu Ridley gesagt. Zusammen grübelten der Regisseur und der Star an verschiedenen Möglichkeiten, Maximus ins Sequel zu holen – sogar über Portale oder Geistererscheinungen wurde diskutiert. Doch als Ridley diese Idee vorschlug, habe Russell nur gemeint: "Das ist doch nicht gut, oder?" Am Ende blieb es bei der Erinnerung: Maximus sollte nicht zurück auf die Leinwand.

Russell Crowe in Sydney
Getty Images
Russell Crowe in Sydney
Denzel Washington, Ridley Scott und Paul Mescal bei der "Gladiator II"-Premiere
Getty Images
Denzel Washington, Ridley Scott und Paul Mescal bei der "Gladiator II"-Premiere
Russell Crowe in dem Film "Gladiator"
ActionPress
Russell Crowe in dem Film "Gladiator"
Trifft Russells Kritik an "Gladiator II" den Punkt – fehlte dem Film der moralische Kern?