Vater erzählt von Laura Dahlmeiers Trauerfeier ohne Leichnam

Vater erzählt von Laura Dahlmeiers Trauerfeier ohne Leichnam

- Florentine Naumann
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Ein stiller Abschied ohne Sarg, aber mit klaren Worten: Am 11. August haben Familie, Freunde und Weggefährten von Laura Dahlmeier (†31) in der Wallfahrtskirche St. Anton in Garmisch-Partenkirchen Abschied genommen. Rund 200 geladene Gäste folgten der Einladung – so, wie es Laura selbst verfügt hatte. Die frühere Biathletin war am 28. Juli beim Abstieg am Laila Peak in Pakistan von einem Steinschlag am Kopf getroffen worden. Ihr Vater Andreas sprach mit Sport Bild über die Tragödie, über Lauras Wünsche und über die Menschen, die nicht eingeladen waren. Der Ort für die öffentliche Trauer ist der Kurpark in Partenkirchen, wo eine Gedenkstätte steht.

In dem Interview erinnerte Andreas daran, dass seine Tochter "sehr umsichtig" unterwegs war, aber dass Bergsport immer auch Glück brauche. Er schilderte, warum eine Bergung nicht möglich war: Unwetter und weiterer Steinschlag hätten den Hang unzugänglich gemacht. "Laura müsste sofort tot gewesen sein", sagte er. Und weiter: "Vielleicht wollte sie es auch so." Laura hatte festgelegt, dass nur Menschen kommen sollten, die sie mochte – "auch da war sie gradlinig". Ihre Ruhe sollte in den Bergen liegen, an dem Ort, an dem sie frei war. Die Anteilnahme in der Heimat reißt nicht ab. "Wenn ich dorthin gehe, bin ich nie allein", sagte Andreas über die Gedenkstätte im Kurpark, "die Anteilnahme ist immer noch riesengroß".

Bereits vor drei Monaten hatte Lauras Management bestätigt, dass sie am Laila Peak bleiben würde und keine Bergung vorgenommen werden sollte. In dem Statement, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hieß es damals: "Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam am Berg zurückzulassen." Die Bedingungen waren schlicht zu gefährlich, um eine Rückholung verantworten zu können. Auch der Alpinist Thomas Huber, der Teil des Rettungsteams war, erklärte, dass diese Entscheidung ganz im Sinne von Lauras letzten Vorstellungen gewesen sei. Die Sportlerin verband stets eine tiefe Leidenschaft mit der Natur und hatte seit dem Ende ihrer Biathlon-Karriere noch mehr Zeit in den Bergen verbracht. Familie und Freunde betonten immer wieder, wie groß Lauras Respekt vor den Herausforderungen der Berge war.

Laura Dahlmeier, 2018
IMAGO / Laci Perenyi
Laura Dahlmeier, 2018
Laura Dahlmeier, Oktober 2024
Instagram / laura_dahlmeier
Laura Dahlmeier, Oktober 2024
Laura Dahlmeier, 2018
Getty Images
Laura Dahlmeier, 2018
Ist die Gedenkstätte im Kurpark der passende öffentliche Ort für Lauras Andenken?