Sallys Welt: So baute sich Sally Özcan ihre Erfolgsfirma auf
Sally Özcan, besser bekannt als Sallys Welt (37), hat in Waghäusel ein Food-Imperium aufgebaut, das aus einem Hobby in der Studentenzeit entstanden ist und heute zu den größten Marken im deutschsprachigen Raum zählt. Was als kleine Hilfevideos für Kommilitonen begann, ist inzwischen ein Millionenunternehmen mit eigener Produktlinie, einem beliebten YouTube-Kanal, TV-Auftritten und einem Team von rund 80 Mitarbeitenden. Auf rund 4700 Quadratmetern, die ihr Umfeld liebevoll "Sallycon Valley" nennt, entstehen täglich neue Rezepte, Shows und Ideen. In Mannheim betreibt sie bereits einen eigenen Laden, außerdem ist für das kommende Jahr ein Café im Europa-Park geplant – ein weiterer Schritt, mit dem die Unternehmerin ihre Marke auch in die echte Welt der Fans bringt.
Dabei war für Sallys Weg ursprünglich etwas ganz anderes vorgesehen: Die gebürtige Lehramtsstudentin wollte eigentlich in der Schule unterrichten. Als sie merkte, wie viele Menschen Schwierigkeiten beim Kochen und Backen hatten, stellte sie erste Tutorials online. Nach einem Sieg in einer Kochshow investierte sie das komplette Preisgeld in Kamera-Equipment und eine Küchenmaschine – die Grundlage für die professionelle Produktion ihrer Videos. Heute arbeiten in Waghäusel Kamera- und Schnittprofis, Fotografen, Grafiker, Buchhalter, Marketing-Fachleute, Hauswirtschaft, Handwerker und sogar Gärtner an der Marke Sallys Welt. Die täglichen Produktionskosten für den Content sind der größte Ausgabenposten. "Da geht hier mal eine Million runter, da mal eine Million hoch, dann sieht man die ganzen Gehälter und denkt sich: 'Oh Gott, ich muss funktionieren'", beschreibt sie gegenüber Bild den Druck hinter den Kulissen. Zu ihrem eigenen Gehalt sagt sie im selben Gespräch nur: "So viel wie nötig, um damit gut leben zu können, und um auch für die Zukunft einfach sicher planen zu können."
Privat schöpft die Mutter von zwei Töchtern Stärke aus Werten, die sie von Zuhause mitbekommen hat. Von ihrem Vater stammt der Satz, der sie bis heute prägt: "Man darf die Beine nur so weit ausstrecken, wie es die Bettdecke zulässt." Großspurigkeit ist nicht ihr Ding, Verlässlichkeit schon. Verantwortung zu tragen, vergleicht sie mit dem Muttersein: Man wachse hinein, lerne zu entscheiden und zu vertrauen. Viele kennen die Moderatorin aus TV-Auftritten oder Kooperationen, doch der Antrieb kommt aus dem Nahbaren – aus Küchen, in denen nach ihren Rezepten gekocht wird. Sally glaubt, "dass zumindest die Hälfte der Haushalte in Deutschland" sie kennt, und bleibt doch bei dem, was sie groß gemacht hat: jeden Tag Lust auf das, was sie tut.







