MI6-Agentin: Hugh Bonneville erinnert sich an Tod seiner Mom
Der britische Schauspieler Hugh Bonneville (62) hat zum ersten Mal über den herzzerreißenden Moment gesprochen, als er vom Tod seiner 85-jährigen Mutter Patricia erfuhr – während er Tausende von Kilometern entfernt im Paradies der Malediven weilte. Es war Weihnachten 2014, als der Downton Abbey-Star aus seinem Urlaubstraum gerissen wurde. "Ich wachte mit zwei verpassten Anrufen meines Bruders auf. Ich dachte, mein Vater ist gestorben, und ich rief ihn an, und meine Mutter war gestorben", erzählte Hugh im Travel Secrets Podcast mit einer Stimme voller Schmerz. Der Moment sei für immer in sein Gedächtnis eingebrannt – "wie der Moment, als JFK erschossen wurde". Er habe sofort in den Organisationsmodus geschaltet. "Ich wurde sehr gut in der Verwaltung des Todes (...). Und so kann die Notwendigkeit zu trauern tatsächlich auf die lange Bank geschoben werden." Diese pragmatische Herangehensweise wurde zu seinem Überlebensmechanismus, doch sie verhinderte auch, dass er richtig trauerte.
Was Hugh erst Jahre nach dem Tod seiner Mutter Patricia entdeckte, war ihr außergewöhnliches Doppelleben als Geheimagentin. Sie hatte etwa zehn Jahre lang für den britischen Geheimdienst MI6 gearbeitet. Die Enthüllung kam auf die denkbar banalste Weise: "Viele, viele Jahre später öffnete ich eines Abends die Zeitung und es stand da: MI6-Gebäude soll verkauft werden. Und ich sagte: Das ist das Büro meiner Mutter." Diese Entdeckung führte Hugh zu einer Einladung ins MI6-Hauptquartier Riverhouse, wo er einen ehemaligen Kollegen seiner Mutter traf. Der Mann erzählte ihm von Patricia als Leiterin der P-Sektion und wie die jüngeren Mitarbeiter zu ihr aufschauten. "Er sagte: 'Wir hingen immer herum und machten Kreuzworträtsel, und dann hörten wir plötzlich ihre Schritte den Flur entlangkommen. Wir sagten: 'Schnell, da ist Pat!' Und gingen an die Arbeit.'" Bei der Beerdigung erfuhr Hugh dann schließlich, dass mehrere Nachbarn aus dem Tal seiner Eltern ebenfalls für den Geheimdienst tätig waren.
Drei Jahre nach Patricias Tod fand Hugh dann endlich den Mut zur Trauer – in der Einsamkeit der Wüste Rajasthans. Zu den Dreharbeiten zu "Viceroy's House" in Jodhpur, wo er gemeinsam mit Gillian Anderson (57) vor der Kamera stand, nahm Hugh "hunderte" Kondolenzbriefe mit, die bei der Familie eingegangen waren. Seine Geschwister hatten diese bereits gelesen – er sträubte sich lange. "Ich war so beschäftigt mit Sterbeurkunden und diesem und jenem." Doch im Hotel, das er "Oase in der Wüste" nannte, spürte er plötzlich, dass die Zeit reif war, die Briefe zu lesen und eine "kathartische Erfahrung" zu machen. Er erkannte, wie viel seine Mutter den Menschen um sie herum bedeutet hatte und fand darin Trost. Die Erfahrung lehrte ihn zudem eine wichtige Lektion über die Natur der Trauer: "Trauer ist eine komische Sache, nicht wahr? In der Art, wie sie wie Wellen am Ufer ebbt und fließt, und manchmal kann dieselbe Erinnerung Lachen auslösen. Und dann, wenn dir dieselbe Erinnerung das nächste Mal einfällt, kannst du in einem Schleier aus Tränen sein."







