Tyler Perry erneut wegen sexueller Belästigung verklagt

Tyler Perry erneut wegen sexueller Belästigung verklagt

- Anna Pejsek
Lesezeit: 3 min

Regisseur und Medienunternehmer Tyler Perry (56) sieht sich mit einer neuen Klage konfrontiert: Model Mario Rodriguez wirft Tyler laut Gerichtsdokumenten sexuelle Übergriffe und sexuelle Nötigung vor und fordert 77 Millionen Dollar Schadensersatz. Die Vorwürfe betreffen Begegnungen, die in Los Angeles stattgefunden haben sollen, teils in Perrys Haus, und reichen nach Angaben des Klägers bis 2015 zurück. Mario, der in Tylers Komödie "Boo! A Madea Halloween" 2016 eine kleine Rolle spielte, behauptet, Tyler habe ihm Jobs in Aussicht gestellt und gleichzeitig unerwünschte Annäherungen gemacht. Eingereicht wurde die Klage von Anwalt Jonathan J. Delshad. Tylers Anwalt Alex Spiro weist die Anschuldigungen zurück.

In der bei People eingesehenen Klage heißt es, ein Trainer habe Mario 2015 im Fitnessstudio angesprochen und den Kontakt zu Tyler hergestellt. Kurz darauf habe der Filmemacher telefonisch eine Minirolle angeboten – Mario tauchte später als "Frat Guy #10" im Film auf. Danach, so die Darstellung des Models, habe Tyler ihn wiederholt zu Gesprächen über mögliche Projekte eingeladen, bei denen Alkohol geflossen sei und es zu Übergriffen gekommen sei. Im November 2018, so der Vorwurf, habe Tyler ihm in die Hose gegriffen, Mario habe sich losreißen müssen und mehrfach "Stopp" gesagt. Nach zwei Vorfällen habe Tyler sich entschuldigt, 5.000 Dollar übergeben und ihn weggeschickt, behauptet die Klage weiter. Ein weiteres Treffen im April 2019 sei "mehr denn je" von Grenzüberschreitungen geprägt gewesen. Zudem soll Tyler bis 2024 sporadisch Kontakt gesucht haben. Alex Spiro erklärte am 26. Dezember dem Magazin: "Nachdem derselbe Anwalt kürzlich in einer anderen Angelegenheit gegen Herrn Perry gescheitert ist, hat er nun eine weitere Forderung aus der Zeit vor mehr als einem Jahrzehnt gestellt, die ebenfalls ein erfolgloser Versuch sein wird, Geld zu erpressen." Zuvor hatte bereits Schauspieler Derek Dixon, vertreten vom selben Anwalt, in einem separaten Verfahren 220 Millionen Euro gefordertTyler ließ diese Vorwürfe kategorisch bestreiten, sein Team sprach von einem "Shake-down".

Mario hatte Mitte Dezember in einem Instagram-Video, ohne Namen zu nennen, über die Angst und Scham gesprochen, die ihn lange zum Schweigen gebracht hatten. "Ich bin viel zu lange still geblieben. Es tut mir leid, Mann. Wenn ich früher gesprochen hätte, hätte ich vielleicht jemanden retten können, dem das nach mir passiert ist", sagte er in dem Clip. Tyler, der als Autor, Produzent und Regisseur mit der Madea-Reihe ein Entertainment-Imperium aufgebaut hat und Vater eines Sohnes ist, gilt in der Branche als jemand, der Newcomern Chancen gibt und häufig Talente aus dem eigenen Netzwerk besetzt.

Tyler Perry bei der "Black Panther: Wakanda Forever"-Weltpremiere, 2022
Getty Images
Tyler Perry bei der "Black Panther: Wakanda Forever"-Weltpremiere, 2022
Derek Dixon, Schauspieler
Instagram / derek__dixon
Derek Dixon, Schauspieler
Tyler Perry, Schauspieler
Getty Images
Tyler Perry, Schauspieler