Königshaus reagiert auf Anklage gegen Marius Borg Høiby
Marius Borg Høiby (28), der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (51) und Stiefsohn von Kronprinz Haakon (52), sieht sich nun mit schwerwiegenden Anschuldigungen konfrontiert. Ihm werden insgesamt 32 Straftaten vorgeworfen, darunter vier Vergewaltigungen an verschiedenen Frauen. Die am Montag in Oslo veröffentlichte Anklageschrift beschreibt die Taten als sogenannte "Schlafvergewaltigungen", die teilweise sogar gefilmt worden sein sollen. Nun soll der Prozess laut Ekstra Bladet bereits im Januar beginnen. Das norwegische Königshaus reagierte jetzt in einer Erklärung gegenüber dem Sender NRK äußerst knapp: "Es ist Sache der Gerichte, den Fall zu behandeln und eine Entscheidung zu treffen. Wir haben dem nichts hinzuzufügen."
Die Ermittlungen ergaben, dass einige Vorfälle bis ins Jahr 2018 zurückreichen. Bereits im vergangenen Jahr wurde Marius wegen mutmaßlicher Gewalt gegen seine damalige Partnerin festgenommen. Ihm wurde seitdem ein Kontaktverbot gegenüber der betroffenen Frau auferlegt. In einem offenen Brief räumte er damals ein, mit Suchtproblemen zu kämpfen, und entschuldigte sich bei der Betroffenen. Staatsanwalt Sturla Henriksbø unterstrich laut Ekstra Bladet die Schwere der Anklagen und betonte, dass Marius nicht anders behandelt werde als jeder andere Angeklagte. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.
Marius wuchs im Umfeld des norwegischen Königshauses auf, gehört jedoch nicht offiziell zur Königsfamilie, da er vor der Ehe seiner Mutter mit Kronprinz Haakon geboren wurde. In Norwegen rückte er immer wieder wegen seiner Verbindung zur Königsfamilie ins Blickfeld, stand jedoch meist im Schatten seiner prominenten Angehörigen. Nun steht das Königshaus vor einer Bewährungsprobe, die alle bisherigen privaten Turbulenzen übertrifft. Wie sich das Verfahren entwickeln wird und welche Auswirkungen es letztlich auf die Monarchie haben könnte, bleibt abzuwarten.