Streaming-Riese YouTube buhlt um Rechte an Oscar-Verleihung
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Streaming-Riese YouTube buhlt um Rechte an Oscar-Verleihung

- Carina Bukenberger
Lesezeit: 2 min

Die Oscars, seit Jahrzehnten ein Synonym für Glamour und Filmkultur, könnten schon bald auf ungewohntem Terrain laufen. YouTube hat laut Bloomberg offiziell Interesse an den Übertragungsrechten der legendären Preisverleihung bekundet. Bisher hielt der Disney-Sender ABC die Rechte fast fünfzig Jahre lang, doch nun mischen erstmals Streaming-Giganten wie Netflix und Amazon bei den Verhandlungen mit. Besonders überraschend ist für Experten jedoch der Einstieg von YouTube – einer Plattform, die in der Vergangenheit vor allem für nutzergenerierte Inhalte bekannt war. Mit der geplanten Neuerung sollen die zuletzt stark gesunkenen Zuschauerzahlen wieder angekurbelt werden – ein mutiger Schritt, der Hollywood in Aufruhr versetzt.

YouTube, die weltweit größte Videoplattform, könnte laut Branchenexperten eine völlig neue Ära für die Oscars einläuten. Die Plattform hat bereits Milliarden in hochkarätige Live-Events gesteckt, darunter die Rechte für das NFL Sunday Ticket, und zeigt damit, dass sie nicht nur für kurze Clips taugt. Mit der enormen globalen Reichweite könnte YouTube die Oscars einem jüngeren, digital-affineren Publikum präsentieren, das klassische TV-Sender nur schwer erreichen. Während die Academy mit Streaming-Giganten verhandelt, machten die bisherigen Rechteinhaber bereits deutlich, dass sie ihren langjährigen Anteil am Kuchen nicht kampflos hergeben. Ob die Oscars künftig ihre traditionelle Bühne verlieren und zum Streaming-Event avancieren, bleibt spannend und könnte die Preisverleihung grundlegend verändern.

Die Oscars, offiziell Academy Awards genannt, wurden 1929 erstmals verliehen und gelten seitdem als Maßstab für herausragende Leistungen der Filmindustrie. Damals fand die Zeremonie vor knapp 270 Gästen in einem kleinen Hollywood-Hotel statt, weit entfernt von dem heutigen Glamour auf roten Teppichen und Blitzlichtgewitter. Gegründet von der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences" sollten die Awards die besten Leistungen in Schauspiel, Regie und Technik auszeichnen – und zugleich die noch junge Filmindustrie stärken. Über die Jahrzehnte entwickelten sich die Oscars zu einem weltweiten Medienereignis, das Millionen vor den Fernsehern fesselte und definitiv auch das Potenzial hat, bei Streaming-Dienstleistern wie YouTube für den einen oder anderen Aufruf-Rekord zu sorgen.

Adrien Brody mit seinem Oscar, März 2025
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Adrien Brody mit seinem Oscar, März 2025
Bowen Yang und Rachel Sennott bei den Oscars im Januar 2025
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Bowen Yang und Rachel Sennott bei den Oscars im Januar 2025
Adrien Brody, Mikey Madison, Zoe Saldana und Kieran Culkin, Oscar-Gewinner 2025
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Adrien Brody, Mikey Madison, Zoe Saldana und Kieran Culkin, Oscar-Gewinner 2025
Wie fändet ihr es, wenn die Oscars bald auf YouTube laufen würden?