"Born to Run"-Ruhm machte Bruce Springsteen zum Außenseiter
Das Album "Born to Run" markiert Bruce Springsteens (76) kommerziellen Durchbruch als Rockstar: Mit der Veröffentlichung 1975 wurde er plötzlich weltweit berühmt. Für ihn selbst brachte der neu gewonnene Ruhm aber nicht nur Vorteile mit sich. Vielmehr blickt der Sänger, der heute als einer der Größten seiner Branche gilt, kritisch auf den damaligen Erfolg. "Es macht dich sehr, sehr anders als alle Menschen, mit denen du aufgewachsen bist. [...] Es ist eine sehr verzerrte Linse, durch die man sein Leben betrachtet", erinnert er sich in seiner TIME100-Coverstory. Bruce habe befürchtet, dass die Berühmtheit seine Persönlichkeit zum Negativen verändern würde, was er um jeden Preis zu verhindern versuchte: "Man muss sich selbst und das, was einem am Herzen liegt, schützen."
Der Erfolg als Musiker sei aber nicht nur zermürbend, sondern auch aufregend gewesen. Dennoch überschritten vor allem Reporter und Paparazzi immer wieder die Grenzen und tauchten beispielsweise am Haus von Bruce' Eltern auf, um durch die Küchenfenster zu spähen. Da das öffentliche Interesse bis heute anhält, hatte er auch später einen Effekt auf seine Familie – vor allem die drei Kinder verstanden nicht immer, was los war. "Als sie noch klein waren, fragten sie mich, warum die Leute auf mich zukamen, und ich erklärte ihnen, dass ich an meinem Arbeitsplatz so etwas wie Barney [der Dinosaurier] für Erwachsene sei, und sie verstanden das", erzählte der 76-Jährige schon 2022 gegenüber People. Heute hätten seine mittlerweile erwachsenen Kinder kaum noch Interesse an seiner Musik oder dem Medienrummel.
Ob er es möchte oder nicht, Bruce gehört zu den wenigen Künstlern, die auch nach Jahrzehnten in der Musikbranche noch für Begeisterungsstürme sorgen. Seine Fans sind treu und stehen in Massen vor seiner Bühne. Songs wie "Born in the U.S.A.", "Thunder Road" oder "Jungle Land" sind bis heute Kult. Bruce' Können als Rockmusiker wurde bereits mit mehreren großen Preisen belohnt: Unter anderem gewann er 20 Grammys, zwei Golden Globes und sogar einen Tony Award für sein Live-Programm "Springsteen on Broadway". Der Titelsong "Streets of Philadelphia" zum Drama "Philadelphia" brachte ihm zudem einen Oscar in der Kategorie "Best Original Song" ein. Und Schluss ist noch lange nicht: Nach einem neuen Album im Sommer feilt Bruce aktuell auch wieder an neuer Musik.