Vergessenes Meisterwerk: Dieser Kriegsfilm schlug "Avatar"
Vergessenes Meisterwerk: Dieser Kriegsfilm schlug "Avatar"ActionPress/SIPA PRESSZur Bildergalerie

Vergessenes Meisterwerk: Dieser Kriegsfilm schlug "Avatar"

- Meggie Konrad
Lesezeit: 2 min

2009 sorgte der Irakkriegs-Thriller "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" für Aufsehen in der Filmwelt und setzte sich bei den Oscars überraschend gegen Blockbuster wie "Avatar – Aufbruch nach Pandora", "Inglourious Basterds" und "Oben" durch. Unter der Regie von Kathryn Bigelow gewann der Film sechs Oscars, darunter für Besten Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch. Trotz dieser außergewöhnlichen Ehrung blieb der kommerzielle Erfolg überschaubar: Bei einem Budget von rund 15 Millionen US-Dollar (etwa 13 Millionen Euro) spielte der Film weltweit knapp 49 Millionen US-Dollar (etwa 42 Millionen Euro) ein. Obwohl "The Hurt Locker" von Kritikern hochgelobt wurde, erreichte er kein breites Publikum und ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten.

Das intensive Drama war zudem bemerkenswert hochkarätig besetzt – eine Seltenheit für ein so realistisches Kriegsdrama. Jeremy Renner (54), bekannt als Hawkeye in The Avengers, und Anthony Mackie (47), später Falcon in den Captain America-Filmen, übernahmen die Hauptrollen. In Nebenrollen überzeugten Evangeline Lilly ("Ant-Man and the Wasp") und Guy Pearce ("Iron Man 3"). Mit ihrem direkten Kamerastil und einer präzisen Inszenierung ermöglichte Kathryn Bigelow einen eindringlichen Blick auf die Extremsituationen, in denen Soldaten handeln. Während der Krieg kritisch hinterfragt wird, zeigt der Film zugleich die widersprüchlichen Gefühle seiner Protagonisten, die im Adrenalinrausch lebensgefährlicher Einsätze einen Sinn und eine Art Zweck finden.

Heute gilt "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" bei vielen als eines der herausragendsten Kriegsdramen des 21. Jahrhunderts, auch wenn der Film weniger Beachtung findet als manche seiner Zeitgenossen. In einer von der New York Times durchgeführten Umfrage belegte er Platz 68 der besten Filme der vergangenen 25 Jahre. Zwar lag er dabei hinter "Inglourious Basterds", doch wird Bigelows Werk nicht nur als eindringliche Antikriegsaussage, sondern auch als bewegende Darstellung eines individuellen Schicksals gewürdigt. Dass Kathryn Bigelow als eine der wenigen Frauen den Oscar für die Beste Regie gewann, machte sie zudem zu einer Pionierin in der Filmbranche.

Trinity Jo-Li Bliss in "Avatar: The Way of Water"
ActionPress/SIPA PRESS
Trinity Jo-Li Bliss in "Avatar: The Way of Water"
Jeremy Renner in Los Angeles, 2023
Getty Images
Jeremy Renner in Los Angeles, 2023
Anthony Mackie, Februar 2025
Getty Images
Anthony Mackie, Februar 2025
Wusstet ihr, dass "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" sechs Oscars gewonnen hat?