Epstein-Skandal: Wird Ex-Prinz Andrew zur Aussage gezwungen?
Andrew Mountbatten Windsor (65) gerät in den USA erneut ins Visier der Politik: 16 Demokraten des House Oversight Committees fordern den früheren Duke of York in einem Schreiben zur Kooperation auf und laden ihn zu einer "kontrollierten Befragung" nach Washington D.C. ein. Ein Jahrzehnt nach dem ersten öffentlichen Bekanntwerden einer Verbindung zwischen Andrew und Jeffrey Epstein (†66) und sechs Jahre nach Jeffreys Tod sollen die offenen Fragen im Umfeld des Skandals geklärt werden. Laut BBC, der ein Brief der US-Abgeordneten vorliegt, sei ihr Ziel, mögliche Komplizen aufzuspüren, Zusammenhänge zu klären und Strukturen offenzulegen – und das möglichst bald.
In dem Schreiben heißt es, der Ausschuss sei bestrebt, "die Identität der Komplizen und Unterstützer von Herrn Epstein aufzudecken und das gesamte Ausmaß seiner kriminellen Machenschaften zu verstehen". Begründet wird die Bitte an Andrew mit "gut dokumentierten Vorwürfen" sowie seiner langjährigen Freundschaft mit dem verstorbenen Sexualstraftäter. Der Ausschuss vermutet, Andrew verfüge "möglicherweise über Kenntnisse" von Aktivitäten, die für die Ermittlungen relevant seien. Außerdem wird auf "jüngste Ereignisse und die erschreckenden Anschuldigungen" verwiesen, die sich aus den Memoiren von Virginia Giuffre (†41) und anderen Quellen ergeben. Nach Angaben der BBC kann Andrew zu einer Aussage vor dem Ausschuss jedoch nicht gezwungen werden. Ob er freiwillig kooperiert, ist offen.
Andrew ist der zweite Sohn von Queen Elizabeth II. (†96) und der Bruder von König Charles III. (76) Privat war er über Jahre Teil eines internationalen Gesellschaftskreises, zu dem auch Jeffrey gehörte. Die Nähe der beiden blieb nicht ohne Folgen: Andrew geriet in den letzten Jahren immer wieder in die Schlagzeilen. Gemeinsame Partys oder Treffen mit deutlich jüngeren Frauen führten schließlich dazu, dass die britische Monarchie ihn inzwischen als "unzumutbar" erachtet. Zuletzt verlor Andrew deshalb seine royalen Titel und Ehrungen, und auch die Royal Lodge muss er bald verlassen.









