Enttäuschung: Kunstwerk bei "Bares für Rares" unterschätzt
Bei Bares für Rares sorgte ein imposantes ovales Ölgemälde für reichlich Gesprächsstoff. Johannes Schawe und Ulrich Saremba aus Osnabrück präsentierten das Kunstwerk, das eine filigrane Jagdszene abbildet. Schnell stellte sich heraus, dass es sich bei dem Gemälde um eine Kopie des Werks "Le Déjeuner de Chasse" – bekannt als "Jagdfrühstück" – des französischen Rokoko-Malers François Lemoyne handelt. Die Nachbildung aus der Zeit um 1890 bis 1900 punktete mit einem vergoldeten Rahmen im Louis-seize-Stil und war trotz kleiner restaurierter Stellen in gutem Zustand. Experte Colmar Schulte-Goltz (52) taxierte das Gemälde auf 2.800 bis 3.500 Euro, doch die Auktion im Händlerraum endete mit einer deutlich geringeren Summe.
Nachdem mehrere Händler Interesse gezeigt hatten, erhielt Benjamin Leo Leo den Zuschlag zu einem Preis von lediglich 1.550 Euro. Auch wenn dieser Endbetrag die Schätzung des Experten nicht ansatzweise erreichte, zeigte sich das Verkäufer-Duo aus Osnabrück zufrieden. Ihre persönliche Schmerzgrenze hatte bei nur 1.000 Euro gelegen. Laut den Verkäufern war es ihnen vor allem wichtig, das Gemälde in gute Hände zu geben. Ulrich Saremba witzelte noch vor der Übergabe: "Es ist ein schönes Stück, aber bei mir hat es vor allem die Wände verschönert."
Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass die Verhandlungen bei "Bares für Rares" anders ausgehen als erhofft. Vor zwei Wochen hatte Ursula Doeinck auf einen Verkaufspreis von 4.500 Euro für ihre Brosche aus den 1960er-Jahren gehofft. Die Enttäuschung kam schnell, als Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel (60) erklärte: "Sie können hier keine Einzelhandelspreise erwarten". Am Ende lag der Materialwert des Schmuckstücks nur bei 1.000 Euro, weil sich der Rubin als unecht herausstellte. Ursula winkte ab und nahm die Brosche wieder mit nach Hause – statt sich mit dem Angebot abzufinden.