Epstein-Skandal: Trump lässt Clintons Verbindungen prüfen

Epstein-Skandal: Trump lässt Clintons Verbindungen prüfen

- Sandra Janke
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Donald Trump (79) lässt ermitteln – und zwar gegen Bill Clinton (79): Der US-Präsident hat Justizministerium und FBI angewiesen, die Verbindungen des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (†66) zu dem demokratischen Ex-Präsidenten untersuchen zu lassen. Außerdem soll zu weiteren Kontakten Jeffreys, darunter dem früheren Finanzminister Larry Summers und dem LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman, ermittelt werden. Donald schrieb auf seinem Onlinedienst Truth Social: "Aufzeichnungen zeigen, dass diese Männer und viele andere große Teile ihres Lebens mit Epstein und auf seiner 'Insel' verbracht haben", und zielte damit direkt auf Bill. Auffällig an Donalds Anordnung: Der Schritt kommt kurz vor einer geplanten Abstimmung im Repräsentantenhaus zur Veröffentlichung weiterer Epstein-Akten.

Noch im Sommer hatten Ministerium und FBI intern festgehalten, dass es keine Beweise gebe, die Ermittlungen gegen nicht angeklagte Dritte rechtfertigten. Nun also die Kehrtwende – ohne Details zur Reichweite der Prüfung. Bill wird vorgeworfen, dem Unternehmer Jeffrey eng verbunden gewesen zu sein. Ein Sprecher des ehemaligen Präsidenten wies jedoch darauf hin, dass Bill dessen Insel sowie andere private Anwesen von ihm nie besucht habe und dass Treffen mit Jeffrey ausschließlich in einem beruflichen Kontext stattgefunden hätten. Donald selbst gerät währenddessen zunehmend unter Druck, da zuletzt E-Mails veröffentlicht wurden, die ihn mit den Missbrauchsvorwürfen in Verbindung bringen.

Der Skandal um Jeffrey Epstein wirft seit Jahren ein grelles Licht auf einflussreiche Persönlichkeiten. Bill Clinton, der zwischen 1993 und 2001 die Vereinigten Staaten regierte, wird immer wieder mit dem Fall verknüpft. Dokumentiert sind bisher jedoch lediglich vier Flüge mit Jeffreys Flugzeug in den Jahren 2002 und 2003 im Umfeld seiner Stiftungsarbeit, außerdem ein Treffen in Jeffreys Büro in Harlem sowie ein Besuch in dessen Wohnung – begleitet von Mitarbeitern und Sicherheitspersonal. Kritiker sehen in Donalds jüngstem Vorstoß eine Ablenkung von den gegen ihn gerichteten Vorwürfen, die ebenfalls Teil der umfassenden Ermittlungen gegen den Missbrauchsring Jeffrey Epsteins sind.

Donald Trump, August 2025
Getty Images
Donald Trump, August 2025
Bill Clinton im Gespräch mit Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell, 1993
IMAGO / Avalon.red
Bill Clinton im Gespräch mit Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell, 1993
Fotografie von Donald Trump und Jeffrey Epstein an Busstation in London, 2025
Getty Images
Fotografie von Donald Trump und Jeffrey Epstein an Busstation in London, 2025
Trumps Vorstoß kurz vor der Abstimmung: Seht ihr eher ein Ablenkungsmanöver oder den Start für neue Fakten zu Clinton & Co.?